Polyvagale Techniken in der Physiotherapie
„Regulation des Nervensystems – Ressourcen stärken – Regulation fördern – Sicherheit spürbar machen“
Grundlage bildet die Polyvagal-Theorie nach Dr. Stephen Porges, die erklärt, wie unser Nervensystem auf Sicherheit oder Bedrohung reagiert – ganz unabhängig vom bewussten Denken.
Viele Menschen, die unter chronischer Anspannung, Schmerz, Erschöpfung oder psychosomatischen Beschwerden leiden, befinden sich (oft unbewusst) in einem Zustand anhaltender Übererregung oder Erstarrung. Genau hier setzen polyvagale Techniken an: Sie helfen dem Nervensystem, sich zu regulieren, zu entspannen und sich wieder sicher zu fühlen – und schaffen so die Grundlage für eine ausbalancierte Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus.
Wie arbeite ich mit polyvagalen Techniken?
Polyvagale Techniken unterstützen die regulierte Zusammenarbeit unseres sympathischen und parasympatischen Nervensystems. Insbesondere wird gezielt der ventralen Vagusnerv – also den Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Verbindung, Heilung und soziale Sicherheit zuständig ist – aktiviert.
Diese Methoden sind sanft, oft spielerisch und auf die individuelle Regulation und das Wohlbefindenabgestimmt.
Beispiele dafür:
- Sanfte Berührungen, Dehn- und Haltepositionen
- Körperwahrnehmung & Mikrobewegungen
- Atem-, Stimm- und Rhythmusübungen
- Koordinative Übungen und Balancetraining
- Aktive und passive Behandlung von Faszien
- Augenübungen
Polyvagale Techniken sind besonders hilfreich bei:
- Stress- und Erschöpfungszuständen (z. B. Burnout, chronische Müdigkeit)
- Psychosomatischen Beschwerden (z. B. funktionelle Störungen, Atemprobleme)
- Chronischen Schmerzen, Verspannungen oder wiederkehrenden Blockaden
- Trauma-Folgesymptomen (z. B. Dissoziation, Übererregung, Rückzug)
- Schwierigkeiten mit Körperwahrnehmung oder Nähe
